Full Metal Village

“Full Metal Village” Trailer


Draußen grasen unter holsteinischem Himmel die Milchkühe, drinnen gibt es beim Kaffeekränzchen selbstgebackenen Kuchen. Auf den ersten Blick ein ganz normales Dorf, wie es in Deutschland viele davon gibt, beschaulich und idyllisch – Wacken.

Alltägliches bestimmt das Leben der Wacken-Bewohner: Da ist zum Beispiel Bauer Trede, der stolz seinen täglich zehn Zentimeter wachsenden Mais präsentiert und sich neben der traditionellen Landwirtschaft mit einer Biogasanlage und kleinen Aktiengeschäften seine “Nebeneinkünfte” sichert.

Bauer Plähn hingegen scheint da gelassener. Wenn er Zigarette rauchend im Stall sitzt und wartet, bis die Milch auf 40 Grad erwärmt wird, scheint die Zeit für eine Weile still zu stehen. “So macht Landwirtschaft Spaß”, sagt er und seufzt.

Die 16-jährige Katrin würde am liebsten mal was anderes sehen, mal in den Süden verreisen, “Urlaub in Bayern machen oder so”. Ihre Oma Irma ist Mitglied im Gemeindechor und sehr gläubig. Oft noch denkt sie zurück an ihre Vertreibung aus Ostpreußen, damals im Krieg, und ihr Glück, das alles überlebt zu haben.

Familienvater Norbert bastelt derweil an seinem Motorrad. Er ist seit ein paar Jahren arbeitslos. Mit einer Computerumschulung vom Arbeitsamt will er sich nicht vertrösten lassen. Er will lieber praktisch arbeiten, aber “in der Gegend hier is ja nix los”.

Einmal im Jahr jedoch, am ersten Wochenende im August, ist richtig was los in Wacken. Dann findet für drei Tage das Wacken Open Air Festival statt. “Wacken rules!” dröhnt es als Schlachtruf, und 40.000 Heavy Metal Fans mit langen Haaren, schwarzen Ledermänteln und Nietenhalsbändern strömen aus aller Welt in das Dorf. Sie sind gekommen, um ihre Musik und sich zu feiern. Schwarze Schlangen bilden sich vor dem kleinen Supermarkt, auf den Wiesen reiht sich in endloser Weite ein Zelt ans nächste und vor der riesigen Black Metal Stage wogen tausende von Armen und Köpfen im harten Rhythmus der Metal Musik.

AllgemeinDokumentarfilm, D, 2006
FormatKinoproduktion, 16:9 (1:1,78), 90 Minuten
Regie / BuchSung-Hyung Cho
KameraMarcus Winterbauer
SchnittSung-Hyung Cho
TonBernd von Bassewitz
MusikPeyman Yazdanian
ProduktionRoshanak Behesht Nedjad, Konstantin Kröning, Helge Albers (Flying Moon)
Film ansehenüber Amazon, über iTunes

28 Gedanken zu „Full Metal Village“

  1. Hallo,
    wir sind eine Klasse von Los Sauces Schule in Vigo (Spanien). Wir haben deine Dokumentation “Full Metal Village” gesehen. Wir finden deine Dokumentation sehr berührend und einfach fabelhaft. Also dieser Film hat sehr sympatisch Protaginist z.B Klaus Plähn. Die Bild waren sehr amüsant, die Auspräche ist biBahen kompliziert und der Festival Teil war kurz aber sehr humorvoll. Wir möchten deinen neuen Dokufilm “Verliebt, Verlobt, Verloren” sehen. Wir haben den Trailer gesehen und es gefällt uns.

  2. Guten Tag Frau Cho,
    Ihr Film Full Metal Village ist wunderbar, auch das Interview, das Sie damals gegeben haben. In dem Film steckt trotz subtiler Kritik sehr viel Liebe. Und Sie haben recht mit Ihrer Sicht auf die Deutschen. Sie müssen aber wissen, wie die wahre staats- und völkerrechtliche Situation und die historische Entwicklung dahin ist, dann verstehen Sie, warum die Deutschen sich so schwer tun, sich und ihre “Heimat” zu lieben.
    LG Ralf

  3. Habe gestern zufällig reingeschaltet und bin hängengeblieben.
    Ich fands großartig und werde es mir noch mal von Anfang an anschauen!

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